Das Parlament greift den Zivildienst massiv an. Die sechs geplanten Massnahmen zielen darauf ab, den Zivildienst unattraktiv zu machen und den Wechsel aus der Armee in den Zivildienst zu erschweren.
Armeebestand ist schon heute zu hoch
Der aktuelle Armeebestand ist mit 151'299 Armeeangehörigen (Armeeauszählung 2022) sowieso zu hoch, denn das reglementarische Ziel liegt bei 100'000 und das tatsächliche Ziel bei 140'000 Armeeangehörigen. Den Zivildienst zu schwächen, um so noch einen höheren Armeebestand zu erreichen, widerspricht den selbstgesetzten Zielen.
Zivildienstleistende sind für die Gesellschaft unverzichtbar
Die Zivildienstleistenden übernehmen wichtige Aufgaben im Sozial- und Gesundheitswesen oder Natur- und Umweltschutz: Wo sonst Ressourcen fehlen würden, helfen sie in Altersheimen, Schulen oder Asylzentren, unterstützen Bergbäuer:innen oder arbeiten für Naturschutzprojekte. Wer den Zivildienst angreift, schwächt die Pflege, den Naturschutz und die Bildung. In der heutigen Zeit ist das fatal.
Niemand darf zum Dienst an der Waffe gezwungen werden
Wer heute den Militärdienst verweigert, nimmt im Zivildienst eine deutlich längere Dienstdauer in Kauf und zeigt damit klar, dass ein Gewissenskonflikt vorliegt. Wenn junge Menschen sich in der heutigen Zeit gegen Waffengewalt entscheiden, dann ist das nur verständlich.
Das Parlament will den Zivildienst massiv schwächen, dabei übernehmen Zivis wichtige Aufgaben in der Pflege, in der Bildung und im Naturschutz und der Armeebestand ist schon heute zu hoch.