Fossile Grosskonzerne sind hauptverantwortlich für die Klimakrise. So stiessen Konzerne wie Holcim 2021 fast so viel Treibhausgas aus wie drei Viertel der Schweizer Haushalte. Statt auf Eigenverantwortung zu hoffen, braucht es gesetzliche Rahmenbedingungen. So fordert die Umweltverantwortungsinitiative, dass Konzerne ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Darauf machten die Jungen Grünen mit einer provokanten Aktion aufmerksam.
Weltweit stösst der Schweizer Zementhersteller Holcim jährlich so viele Emissionen aus wie vergleichsweise ca. 2.7 Millionen Haushalte in der Schweiz. Damit ist der Konzern für 0.82% der globalen Treibhausgas Emissionen verantwortlich (Carbon Majors, 2024). Gleichzeitig erwirtschaftet er Umsätze in Milliardenhöhe (Statisa, 2024). Um auf diese enorme Verantwortung des Grosskonzerns für die Klimakrise aufmerksam zu machen, posierten Exponent*innen der Jungen Grünen heute nackt vor dem Firmenstandort Würenlingen im Kanton Aargau. Die nackte Wahrheit will zeigen: Eigenverantwortung ist nicht genug. Fast drei Millionen Haushalte müssten Verantwortung übernehmen, um den negativen Einfluss eines einzelnen Konzerns zu kompensieren.
Umweltverantwortungsinitiative als gerechte Lösung
Die Klimakrise kann nur auf systemischer Ebene bekämpft werden. Die Initiative fordert eine Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen. Magdalena Erni, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz, meint dazu: "Es sind gesetzliche Rahmenbedingungen gefordert, die für alle gelten. Eine Reduktion des individuellen Fleischkonsums hat kaum Auswirkungen aufs Klima, wenn Konzerne wie Holcim weiterhin Tag für Tag tonnenweise CO2 ausstossen, und die planetaren Grenzen missachten." Genau da setzt die Umweltverantwortungsinitiative an, die von den Jungen Grünen Schweiz lanciert wurde und am 9. Februar zur Abstimmung kommt.
Holcims Produktion innerhalb der planetaren Grenzen
Für umweltbelastende Konzerne wie Holcim würde das bedeuten, dass sie ihre Produktion innerhalb von zehn Jahren so umstellen müssten, dass diese komplett erneuerbar ist. Dies wäre 15 Jahre früher als geplant (Holcim Nachhaltigkeitsbericht, 2024). Danach sollten Konzerne möglichst keine Emissionen mehr ausstossen und die verbliebenen mit einer CO2-Steuer kompensieren. Ausserdem müsste sich Holcim auch an den gesamtgesellschaftlichen Kosten, wie beispielsweise der Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel, beteiligen. Dies, um für den Schaden aufzukommen, den sie durch ihr umweltschädliches Wirtschaften angerichtet haben.