Die Jungen Grünen Schweiz organisieren als Gegenveranstaltung zur Weltmeisterschaft ein eigenes Fussballturnier und fordern eine FIFA, die dem Weltfussball würdig ist. (Fotos des Turniers)
Die diesjährige Weltmeisterschaft war eine meisterhafte Katastrophe: Das Kafala-System, Menschenrechtsverletzungen, tausende Tote, Korruption und peinliche Pressekonferenzen. Heute um 16:00 findet das grosse Finale statt. Und anders als Gianni Infantino, halten die Jungen Grünen Schweiz die WM nicht für einen “unglaublichen Erfolg”.
Die Fifa hat den Auftrag, ein Fussballturnier zu veranstalten. Bei diesem Vorhaben so viel falsch zu machen, ist bemerkenswert. Deshalb boykottieren die Jungen Grünen Schweiz die Weltmeisterschaft mit einem eigenen Fussballturnier. Heute um 14:00 war Anpfiff in der Turnhalle Schwellenmätteli in Bern. Über 40 Junge Grüne aus der ganzen Schweiz sind dabei. Margot Chauderna, Co-Präsidentin der Jungen Grünen, hält eine Ansprache:
“Today I feel enraged. Today I feel powerful. Today I don’t only feel like change. Today we are the change.” Ein Seitenhieb an Gianni Infantinos Pressekonferenz. Chauderna erklärt, wieso die Jungen Grünen hier sind: “Heute geben wir dem Fussball das zurück, was ihn eigentlich ausmacht: Spass, Zusammenhalt und Fairness. Mit Infantino an der Spitze erzielt die Fifa einen Rekordumsatz von 7 Milliarden US-Dollar. Milliarden, die weder den kleinen Fussballvereinen, noch den ausgebeuteten Arbeitnehmenden zu Gute kommen. Wir fordern eine FIFA, die Verantwortung übernimmt. Und Gianni Infantinos Rücktritt.”
Eine verantwortliche FIFA, die des Weltfussballs würdig ist, bedeutet:
- konsequent und systematisch gegen interne Korruption vorzugehen
- keine Geschäfte mit Diktaturen einzugehen, die das Turnier als Propagandamittel ausnutzen
- die Sicherstellung von menschenwürdige Arbeitsbedingungen während den Turnieren, sowie den Vor- und Nachbereitungen
- den Sport in den Vordergrund zu stellen und die Einnahmen für die Gemeinschaft, statt für profitgierige Einzelpersonen auszugeben
- Transparenz bei der Ökobilanz von Turnieren zu schaffen, statt Vertuschungen und Greenwashing
- einen Funken Selbstreflexion und Kritikfähigkeit seitens der FIFA und den sofortigen Rücktritt Gianni Infantinos