Swiss Overshoot Day bereits am 17. Januar?

Heute ist Swiss Overshoot Day: Die Schweiz habe bereits jetzt ihre natürlichen Ressourcen für den Rest des Jahres aufgebraucht. Das ist zu früh. Betrachtet man die einzelnen planetaren Grenzen, ist die Situation noch viel schlimmer. Die Umweltverantwortungsinitiative fordert verbindliche Gesetze, die eine Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen ermöglicht.

 

Jährlich kommunizieren zahlreiche Umweltorganisationen den ‘Swiss Overshoot Day’: Bereits im Mai habe die Schweiz ihre natürlichen Ressourcen aufgebraucht und lebe für den Rest des Jahres auf Pump. Diese Berechnung beruht auf dem ‘Ökologischen Fussabdruck’, welcher gemäss dem Global Footprint Network für die Schweiz 2.8 Erden beträgt. Eine Studie des Bundesamtes für Umwelt zeigt jedoch: In gewissen Umweltbereichen ist die Situation noch viel dramatischer. Wir überschreiten unter anderem die planetaren Belastbarkeitsgrenzen der  Biodiversität, der Phosphor- und Stickstoffkreisläufe und des Klimas. Jede einzelne davon dürfen wir nicht überschreiten, sonst ist die Grundlage des menschlichen Lebens in Gefahr. Die Grenze für das Klima überschreiten wir als Schweiz um mehr als das 22-fache. Bezüglich dem Klima wäre der Swiss Overshoot Day also gar bereits am 17. Januar erreicht gewesen.

 

Die Umweltverantwortungsinitiative, für welche wir bereits über 60’000 Unterschriften gesammelt haben, verlangt, dass die Schweiz 10 Jahre nach Annahme der Initiative die planetaren Grenzen einhält. Wir können und müssen den Wandel zu einer Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen schaffen. Doch dafür dürfen wir nicht auf individuelle Bemühungen hoffen. Es braucht systemische Änderungen. Beispielsweise müssen Bund und Kantone umweltschädliche Subventionen abschaffen und den Finanzplatz in die Verantwortung nehmen. Ebenso hat die Schweiz als wichtiger Rohstoffhandelsplatz einen grossen Hebel, um ökologische und soziale Kriterien einzuführen.