Cyrill Bolliger, 10.12.2013
Unachtsam ausgelesene Geschenke könnten die Kinder strafen. Denn Weihnachtsgeschenke vermögen oft nicht im langfristigen Interesse der Kinder zu sein.
«Nur noch 15 mal schlafen, dann ist Weihnachten, dann gibt’s Geschenke.» so ähnlich tönt es heute in vielen Schweizer Haushalten. Denn für die meisten Kinder zählt Weihnachten zu den wichtigsten Tagen im Jahr. Endlich Geschenke, neue Spielsachen. Die Freude ist gross.
Doch freuen sich wirklich alle Kinder auf Weihnachten? Natürlich nicht, denn schliesslich wird sie ja nur bei den Christen (und den Konsumgläubigen) gefeiert. Für viele Kinder ist Weihnachten aber nicht nur kein Fest, sondern ein regelrechter Graus. Es sind dies die Kinder der Fabriken. Für sie bedeutet Weihnachten Überstunden und Stress. Ja, für viele Kinder bedeutet die Weihnachtszeit Arbeitstage von 12 bis 15 Stunden. Und dies über mehrere Wochen. Sie stehen am Fliessband und stellen Spielzeuge her – mit welchen sie nie spielen werden.
Aber auch die beschenkten Kinder aus den wohlhabenden Staaten haben Grund zur Sorge. Mit jedem Geschenk wird ein Stück Ressourcen verbraucht, welches ihnen zu einem späteren Zeitpunkt fehlen könnte. In der ach so tollen gelben quitschigen Badeente – mit welcher vielleicht nur ein einziges mal gespielt wird – steckt wertvolles Erdöl. Gut möglich, dass genau das Erdöl im Jahre 2070 der fehlende Rohstoff für lebensrettende Medikamente sein wird.
Tun wir den Kindern also die Freude und überlegen wir uns sehr genau was wir schenken. Belassen wir es lieber bei weniger und dafür hochwertigerem. Schenken wir Dinge, an welchen sich die Kinder noch lange erfreuen werden. Und bedenken wir auch die Kinder, welche die Geschenke herstellen müssen.
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gelernter Schreiner, Student Energie- und Umwelttechnik
Interessen: Energie, allgemeine Ressourceneffizienz, soziale Gerechtigkeit