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Weil Mensch Mensch und Liebe Liebe ist

Laura Schneiter, 01.06.2018

Rosa spielt mit Puppen, Hellblau spielt mit Autos. Rosa heiratet Hellblau, Hellblau heiratet Rosa.  Die andern Farben heiraten nicht. Rosa geht auf die Damentoilette, Hellblau auf die für Herren. Aber wohin gehen die andern Farben? Wo bleibt der Regenbogen?

 

Regenbogen statt Rosa-Hellblau

In einer rosa-hellblauen Welt kämpfen wir für Farbenfreudigkeit, weil wir für Vielfältigkeit stehen und für Gleichberechtigung. Will heissen: Wir setzen uns ein für die Gleichstellung aller Menschen, ungeachtet ihrer Geschlechtsidentität und Sexualität! Es kann nicht sein, dass Queerpersonen weiterhin unterdrückt werden.

 

Pride

Juni ist Pride Month. Einen Monat lang feiert die LGBTIQ*-Community ihr Anderssein mit Stolz. Sollte es nicht das ganze Jahr über so sein? Sollte mensch seine Identität nicht immer feiern und vor allem immer leben dürfen? Natürlich sollte mensch – aber so einfach ist das (noch) nicht. Entspricht die eigene Geschlechtsidentität nicht der gesellschaftlichen Norm oder dem bei Geburt zugeschriebenen Geschlecht, hat mensch noch immer zu kämpfen. Anfeindungen, Diskriminierung aber auch Alltäglichkeiten, wie der Gang auf die Toilette, machen mensch das Leben schwer.

 

Der Bundesrat will es Trans*personen nun erleichtern, ihr amtliches Geschlecht zu ändern. Und das ist auch richtig so: Denn Geschlechtsidentität ist unabhängig von Biologie oder der Einschätzung anderer, sondern hängt einzig und allein von der eigenen Wahrnehmung ab. Allerdings schafft es der Bundesrat noch immer nicht, aus binären Denkmustern auszubrechen und vergisst den ganzen Rest des Spektrums.  Dabei identifizieren sich mehr als die Hälfte aller Trans*personen nicht mit einem der binären Geschlechter. Deshalb wäre es von essentieller Bedeutung ein drittes, nicht-binäres Geschlecht einzuführen. Denn Mensch sein heisst nicht, Mann oder Frau sein, sondern eben einfach nur Mensch sein.

 

Pride steht neben Stolz auf die Geschlechtsidentität auch für Stolz auf die sexuelle Orientierung. Aber auch Liebe, die nicht hetero und monogam ist, wird heute von zu vielen Menschen nicht akzeptiert. Wer queer liebt und lebt, hat weniger Rechte. Heirat und Adoption sind noch immer nicht erlaubt.  Aber wieso? Es sind doch alle Liebenden, ob nun pan-, a-, bi-, homo- , hetero- oder wasauchimmersexuell, doch in erster Linie einfach Liebende. Liebende, die endlich gleich behandelt werden müssen. Weil Partnerschaft und Ehe nur das Einverständnis aller Beteiligten bedingen sollte. Und weil Liebe nicht davon abhängt, wer von wem geliebt wird, sondern einfach immer Liebe ist.

 

Wir kämpfen!

Weil wir solche Ungerechtigkeiten nicht hinnehmen dürfen und weil Querness gefeiert, nicht versteckt, werden sollte, kämpfen wir – und wir werden erst aufhören, wenn Mensch Mensch sein darf und Liebe Liebe!

Über den Autor

Laura Schneiter

Vorstand Junge Grüne Zürich

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