Vergangene Woche war der Zeitung zu entnehmen, dass die Wiedereröffnung der Linthbrücke für den Regierungsrat eine “mögliche Massnahme” sei, um die Verkehrsproblematik rund um die Querspange anzugehen. Damit beisst sich die kantonale Verkehrsplanung dann definitiv in den eigenen Schwanz.
Eines der erklärten Ziele der Querspange war ursprünglich die Entlastung des Dorfzentrums von Netstal vom Durchgangsverkehr. Gerade deshalb - so kann man es in der Projektübersicht des Kantons vom 5. August 2022 lesen - sollte die Durchfahrt auf der bestehenden Linthbrücke unterbunden werden. Damit es keine unerwünschte Verkehrsverlagerung zu Lasten der Bewohnenden gibt, die man ja gerade entlasten wollte.
Spielt der Regierungsrat nun öffentlichkeitswirksam mit dem Gedanken, die Linthbrücke wieder zu eröffnen, löst er ein hausgemachtes Problem auf dem Buckel derer, die man ursprünglich entlastet wollte. Statt einer neuen, hätte man damit zwei Strassen und gelöst wäre damit nichts. Nur Geld ausgegeben und zusätzliches Land verbaut. Dass nämlich mehr Strassen nicht zu einer Entlastung des Verkehrs führen, hat die Querspange exemplarisch gezeigt. Das Gegenteil war der Fall. Und womit soll diese Fehlplanung gelöst werden? Der Logik treu bleibend, die bis anhin nicht funktioniert hat: Mit einer nächsten Strasse resp. der Wiedereröffnung der Linie über die Linthbrücke.
Wir wünschen uns, dass wir es wagen, aus dem zu lernen, was nicht funktioniert hat. Wir wünschen uns, dass wir uns den aktuellen und künftigen Herausforderungen im Verkehr stellen. Und, dass wir endlich unsere Scheuklappen mal ablegen und uns wirklich alle Lösungen vor Augen führen.
- Leana Meier und Ruben Brunner, Co-Präsidium Junge Grüne Glarus