Das Nein zur Talstrasse gilt es zu respektieren!
Einmal mehr konnte man in der letzten Ausgabe des Seetaler Bote lesen, dass Hochdorf ein attraktives Zentrum sein möchte. Es liegt auf der Hand, dass es für die Erreichung dieses Ziels auch eine langfristige Verkehrsplanung braucht. Der Gemeinderat Hochdorf hat sich aktiv an die Arbeit gemacht und Anfang Januar eine Umfrage zur Verkehrsentlastung im Dorfzentrum an alle Stimmberechtigten versandt. Der Ansatz des Gemeinderats, die Meinung der Bevölkerung in das weitere Vorgehen mit einzubeziehen ist löblich. Die Ausgestaltung der Umfrage hingegen lässt zu wünschen übrig. Im Begleitschreiben kündigt der Gemeinderat zwar an, mit der Umfrage "mögliche Vorschläge zur Verkehrsentlastung" erfassen zu wollen. Die Umfrage befasst sich aber fast ausschliesslich mit der Option einer Umfahrung. Die Fragen sind so zusammengestellt, dass sich nur Personen, die eine Umfahrung befürworten in den Antwortmöglichkeiten wiederfinden. Alle anderen werden durch die Befragung nicht angesprochen und werden sie daher auch nicht zurück senden. Hinzu kommt, dass einzelne Fragen suggestiv formuliert sind und daher nicht die Meinung der Bevölkerung erfragen, sondern ausschliesslich die Ansichten des Gemeinderats wiederspiegeln.
Die Umfrage lässt für abweichende Positionen keinen Spielraum. Das Resultat der Befragung wird daher verzerrt und nicht repräsentativ ausfallen. Das Vorgehen des Gemeinderats erweckt in mir den Verdacht, dass die Befragung ausschliesslich der demokratischen Legitimation der Planung eines weiteren, talstrasseähnlichen Projekts dienen soll. Die Talstrasse aber wurde im letzten November vom Kantonsrat abgelehnt. Diesen Entscheid gilt es zu respektieren. Nicht zuletzt durch ihn wurden die Bemühungen, das Seetal besser mit dem öV zu erschliessen, intensiviert (vgl. SeBo Nr. 3, 2015: Kapazität der Bahn soll erhöht werden). Hochdorf als "Zentrum" wird davon profitieren können.
Eveline Felder, Junge Grüne Kanton Luzern, Hochdorf
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