Junge Grüne fordern Inklusion
Inklusion ist die Teilhabe aller Menschen am öffentlichen, sozialen und wirtschaftlichen Leben. Unabhängig davon, ob sie der gesellschaftlichen Norm entsprechen oder nicht. Sie dürfen dabei sein. Überall. Inklusion bedeutet, dass Diversität normal ist. Anders als bei der Integration, welche die Anpassung der Menschen mit Behinderungen an die Aussenwelt fordert, muss sich bei der Inklusion das Individuum nicht dem System anpassen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind bereits so flexibel, dass die Teilhabe aller möglich ist.
Die UN-Behindertenrechtskonvention (BRK), die auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte basiert, verfolgt das Ideal der Inklusion. «Die Diskriminierung von Behinderten ist durch die BRK nicht zulässig», stellt Mizgeen Sayaband, Mitglied der Jungen Grünen St. Gallen, klar. Die BRK soll die bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte garantieren. Gesetze und Sitten, die behinderte Menschen benachteiligen, müssen beseitigt und Vorurteile gegenüber behinderten Menschen bekämpft werden. Sie erhalten dabei keine Sonderrechte. Einzig der volle Genuss ihrer Menschenrechte, welche allen Menschen zusteht, wird ihnen gewährleistet. 2014 wurde diese Konvention auch in der Schweiz ratifiziert. Die Schweiz ist jedoch noch lange von ihrem Ziel entfernt. Um diese Rechte verwirklichen zu können, brauchen wir Rahmenbedingungen.
Für uns liegen die grössten Anliegen in der Bildung, der Arbeit, der Mobilität und der Zugänglichkeit zu allen öffentlichen Plätzen. Wir fordern, dass ein Bildungssystem geschaffen wird, in dem behinderte- und nichtbehinderte Schülerinnen und Schüler so viel gemeinsamen Unterricht haben, wie möglich. Das Bewusstsein unserer Gesellschaft wird sich durch diesen Kontakt und Austausch verbessern. Für Menschen mit Einschränkungen ist es auch häufig schwierig eine Lehrstelle oder einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Die Arbeiten auf dem zweiten Arbeitsmarkt sind meistens repetitiv, langweilig. Quoten für die Einstellung von Behinderten in Grossunternehmen könnten eine Antwort auf diese Problematik sein. Projekte, die für die Inklusion von Behinderten in die Arbeitswelt sind, müssen vom Bund gefördert werden.
Der Umbau von öffentlichen Gebäuden bleibt immer noch ein grosses Anliegen. Es sind oft sehr kleine Barrieren, die einem den Zugang zu Orten verwehren. Diese sollten im Interesse von älteren Menschen und Behinderten beseitigt werden. Die Mobilität ist ebenfalls von essentieller Bedeutung. Die SBB muss handeln und das autonome Reisen für Behinderte erleichtern. Spontanreisen sind für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer aktuell nahezu unmöglich. Zur Zeit ist eine Anmeldung, eine Stunde vor der Abfahrt, bei der SBB nötig, um die Reise ermöglichen zu können.
Leider ist nur einer von drei Schweizer Bahnhöfen im Moment barrierefrei. Dies ist ein inakzeptabler Zustand, der schnellst möglich geändert werden muss. Neben einer konsequenten Umsetzung der unterzeichneten Konvention braucht es aus Sicht der Jungen Grünen auch ein Umdenken der Gesellschaft. «Die Reife einer Gesellschaft äussert sich durch die Umgangsweise mit den vermeintlich schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft, den Älteren, den Kindern und den Behinderten», hält Manolito Steffen, Co-Präsident der Jungen Grünen im Kanton St. Gallen, fest.
Die Jungen Grünen St. Gallen fordern eine komplette Inklusion und die Umsetzung der UN-Behindertenkonvention (BRK) mit der Schaffung von neuen Rahmenbedingungen. Auch in St. Gallen besteht diesbezüglich ein grosser Handlungsbedarf, dem sich schnellst möglich gewidment werden muss.

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Manolito Steffen
Co-Präsident Junge Grüne Kanton St. Gallen
079 695 60 25
Flurin Gschwend
Co-Präsident Junge Grüne Kanton St. Gallen
078 912 21 49
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