Parkplatz-Aktion mit Riesenbadetuch im Stadtpark
Heute haben sich die Jungen Grünen zusammen mit Ingrid Jacober, Stadtratskandidatin, mit dem Badetuch von umverkehR in der Grösse eines Parkfeldes im Stadtpark breitgemacht. Löst man den Parkplatz aus seinem „natürlichen Kontext“, dem Strassenraum, und platziert ihn auf der grünen Wiese, dann zeigt sich auf eindrückliche Weise, dass parkierte Autos viel zu viel Platz brauchen.
„Mit dem Riesenbadetuch der Organisation umverkehrR haben wir im Stadtpark bildlich gezeigt, wie viel Platz ein stehendes Auto benötigt“, sagt Stadtratskandidatin Ingrid Jacober. In gut 95% seiner Zeit ist das Auto nämlich ein „Stehzeug“, wie dies Verkehrsexperte Hermann Knoflacher beschreibt. Parkierende Autos dominieren unsere Stadtlandschaft. Mit dieser Aktion wollen wir die Leute motivieren, die aktuelle Verteilung des öffentlichen Strassenraums zu hinterfragen. Ein herumstehendes Auto beansprucht mit 13 bis 15 Quadratmetern enorm viel Platz. Auf der gleichen Fläche könnte man bequem 10 Badetücher auslegen, 10 Fahrräder abstellen, eine Party für 30 Leute veranstalten oder einfach öffentliche Freiräume schaffen.

Wenn man bedenkt, dass es schweizweit 8 bis 10 Millionen Parkplätze gibt, ist das Potential für eine optimierte Nutzung der Flächen enorm. Je mehr Autos ungenutzt herumstehen, desto mehr Platz wird verschwendet. Platz, der in der Stadt St.Gallen nur beschränkt vorhanden ist. Das Auto-Parkieren hat direkte Auswirkungen auf die Nutzung und die Gestaltungsqualität des öffentlichen Stadtraumes. Trottoirs sind zuparkiert, es fehlt der Platz für durchgehende, breite und sichere Velowege, der Aufenthalts- und Spielraum Strasse ist besetzt von stehenden Autos.
Eine Reduktion der städtischen Parkplätze ist zudem eine sinnvolle Massnahme zur Einhaltung des Umweltschutzgesetzes, weil dies den Autoverkehr verringert. Die Fahrzeuge, die sich auf den Strassen in St.Gallen bewegen, werden gemäss dem Bundesamt für Energie grösser und breiter. Dies ist in Städten nicht nur ein aus umweltschutz- und raumplanerischen Gründen ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium, sondern auch unter Sicherheitsaspekten. „Allradfahrzeuge beanspruchen nicht nur viel Platz, sondern versperren auch die Sicht“, sagt Jacober.
Ein steter Parkplatzabbau ist daher nur konsequent. Eine Zunahme des MiV hingegen zielt in die komplett falsche Richtung. Die Auto-Initiative fordert mehr Autos in der Stadt, und das führt zwangsläufig auch zu mehr Parkplätzen. „Da müssen wir uns schon fragen: Wollen wir unseren beschränkten Platz dafür opfern? Wollen wir die zusätzlichen Abgase und den Mehrlärm in unseren Quartieren?“, sagt Jacober.
Wir fordern, dass die bestehenden Velo-, Fussgänger- und ÖV-Konzepte konsequent umgesetzt werden, und dass der knappe Strassenraum zugunsten der umweltfreundlichen Verkehrsträger neu verteilt wird. Dazu gehört eine deutliche Ablehnung der Auto-Initiative. Diese torpediert das Kernanliegen des Reglements für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung und würde den Bewohnerinnen und Bewohnern von St.Gallen nur mehr Lärm, mehr Abgase und weniger Platz, also grundsätzlich weniger Lebensqualität bescheren.
Diese Aktion wurde in Zusammenarbeit der umverkehR-Kampagne „Platz Da!“ zum Platzverbrauch im Verkehr lanciert.
http://www.umverkehr.ch/kampagne-platz-da
www.jungegruene.ch/sg

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Weitere Informationen
Ingrid Jacober
Grüne St.Gallen, Stadtratskandidatin
071 244 54 19
Franziska Ryser
Stadtparlamentarierin Junge Grüne
076 439 81 70
Silas Hobi
Geschäftsleiter umverkehR
044 242 72 40 |