Erneute «Plastic Attack » in Zürich: Druck auf Grossverteiler wächst
Die Jungen Grünen Zürich luden am Montagabend erneut zur «Plastic Attack». Die wachsende Zahl an Teilnehmenden zeigt: Mehr und mehr Konsument*innen wollen sich keinen unnötigen Plastikabfall aufzwingen lassen und fordern die Grossverteiler zum Handeln auf.
Zahlreiche Teilnehmende befreiten am Montagabend beim Coop an der Bahnhofsbrücke ihren Einkauf von den Plastikverpackungen und liessen diese anschliessend in der Filiale zurück. So wiesen sie den Grossverteiler auf die Unmengen an unnötigen aufgezwungenen Plastikabfall hin.
Mit jährlich 100 kg pro Kopf ist die Abfallmenge in der Schweiz drei Mal so hoch wie der europäische Durchschnitt. Angesichts dieses immensen Plastikabfallproblems fordern die Jungen Grünen Zürich die Grossverteiler auf, ihren Beitrag zur Problemlösung zu leisten. In einem offenen Brief, welchen die Jungen Grünen stellvertretend Coop übergeben, schreiben sie unter anderem: «Besonders ist uns ein Dorn im Auge, wie viele Nahrungsmittel in Plastikverpackungen eingepackt sind. Unmengen von Plastik landen im Abfall und werden verbrannt. Das stellt eine riesige Umweltbelastung dar». Lea Wenger, Vorstand Junge Grüne Zürich, sagt dazu: « Immer mehr Konsument*innen erwarten zu Recht, dass die Grossverteiler ihre Verantwortung wahrnehmen und etwas gegen die regelrechte Flut an Plastikverpackungen unternehmen».
Diese Aktion ist bereits die zweite dieser Art in Zürich, welche die Jungen Grünen organisieren. Die erste fand Ende Mai beim Migros Limmatplatz statt. « Uns ist es wichtig, die Grossverteiler einzeln zum Handeln aufzufordern. Wir werden nicht locker lassen, sie dazu zubewegen ihren Beitrag für einen fortschrittlichen und verantwortungsbewussten Umgang mit Verpackungen zu leisten», erklärt Selina Walgis, Geschäftsleitung Junge Grüne Zürich.
Zu dem Plastikverpackungswahnsinn gibt es bereits innovative ökologisch vertretbarere Alternativen. So gäbe z.B. die Möglichkeit, versuchsweise Unverpackt-Filialen einzuführen. Es braucht jetzt ein konsequentes Handeln der Grossverteiler.

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Offener Brief:
Lieber Coop
Es gibt einiges, was wir dem Coop, der grossen Wert auf ein fortschrittliches und nachhaltiges Image legt, mitteilen möchten. Wir als Konsument*innen, aber auch als Jungpolitiker*innen, die oft im Austausch mit der Bevölkerung stehen, möchten nicht länger einfach zuschauen.
Besonders ist es uns ein Dorn im Auge, wie viele Nahrungsmittel in Plastikverpackungen eingepackt sind. Unmengen von Plastik landen als Folge davon im Abfall und werden verbrannt. Dies stellt eine riesige Umweltbelastung dar. Erste Schritte werden von Coop bereits unternommen, das erkennen wir durchaus. Beispielsweise wurde eine Gebühr auf die Plastik-Säckli eingeführt, was wir als Schritt in die richtige Richtung sehen. Gleichzeitig ist es scheinheilig, wenn man vergleicht, in wie viel Plastik die Lebensmittel im Laden verpackt sind.
Wir wünschten allgemein viel weniger Plastik-Verpackungen. Beispielsweise könnte man beim Bio-Gemüse auf Plastik-Verpackungen verzichten und sie stattdessen mit einem Kleber oder Stempel beschriften. Bei anderen Produkten könnte man auf gut rezyklierbare Materialien setzen. Oder warum nicht einen grösseren Schritt wagen und versuchsweise eine Unverpackt-Filiale eröffnen?
Wir wünschten uns Entwicklungen in diese Richtung und sind überzeugt, dass dieser Mut zur Veränderung belohnt werden würde, da es einen stets zunehmenden Teil der Kundschaft gibt, dem Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Dies erkennt man auch daran, dass wieder vermehrt an Märkten und in Bio- oder Unverpackt-Geschäften eingekauft wird.
Wir sind gespannt auf weitere Entwicklungen in die richtige Richtung und würden uns über eine Antwort von Ihnen freuen.
Freundliche Grüsse
Junge Grüne Zürich

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