Medienmitteilung

Stimmfreigabe bei Hardau-Vorlage: Die Jungen Grünen stellen Ersatzneubauten aufgrund der grauen Energie grundsätzlich infrage.

An der Mitgliederversammlung vom 12. November haben die Jungen Grünen Zürich nach langer Diskussion die Stimmfreigabe zum Ersatzneubau Wohnsiedlung Hardau 1 beschlossen. Grund dafür ist die enorme Menge an Energie, welche für einen (Ersatz-)Neubau benötigt wird.
 
Bei Neubauten fallen über 70 Prozent der Emissionen bei der Erstellung an. Der Stadtrat hat sich klar für Netto-Null ausgesprochen, seine Strategie bei der Verdichtung spiegelt das jedoch nicht wieder. Es werden zu viele bestehende Gebäude abgerissen, dies führt zu enormen CO2-Emissionen, welche bei der Produktion und Verarbeitung von Materialien für Neubauten anfallen. Die Jungen Grünen wollen diesen Mangel an Weitblick nicht mittragen, zumal Alternativen offen stünden.
 
Aus sozialer Sicht spricht vieles gegen das ressourcenverschwenderische Abreissen und Neubauen. «Das bestehende soziale Gefüge der Bewohner*innen wird unwiederbringlich zerstört, fast immer werden sie durch die gestiegenen Mieten verdrängt.» Martin Busekros, Vorstandsmitglied Junge Grüne Zürich. Im Fall Hardau 1 wurde den Bewohner*innen schon weit vor der Abstimmung auf Anfang 2022 gekündigt. Die allermeisten haben die Wohnsiedlung bereits für immer verlassen.
 
Bei Aufstockungen fallen durch die Holz- oder zumindest Leichtbauweise vergleichsweise wenig Emissionen an. Mit einer anschliessenden Renovation der bestehenden Wohnungen liesse sich Wohnraum gewinnen und CO2 sparen. Ebenfalls lassen sich Aufstockungen schneller verwirklichen als Neubauten und schonen den sozialen und architektonischen Charakter der Umgebung.

Martin Busekros
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