Medienmitteilung

Etwas für die Umwelt, aber ein enttäuschendes Nein zu mehr Demokratie und Gleichstellung

Klimavorlagen Stadt und Kanton:

Mit gleich zwei Klima-Vorlagen hat Zürich heute die Chance, im Kampf gegen den Klimawandel einen Schritt in die richtige Richtung vorwärts zu machen ergriffen. Die Jungen Grünen sind erfreut über die annahme beider Vorlagen. Für eine in der Stadt Zürich wohnhafte Person beträgt der  Ausstoss auf Zürcher Stadtgebiet vier Tonnen CO2-Äquivalente pro Kopf in einem Jahr. Im Kanton Zürich wurden im Jahr 2019 um die 5.6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestossen - der Luftverkehr wurde dabei nicht einmal mit eingerechnet. Knapp ¾ davon werden vom Verkehr und Gebäuden produziert. Damit wir das 1.5-Grad-Ziel noch erreichen können, haben wir noch 7 Jahre und 2 Monate Zeit, bevor das gesamte CO2-Budget verbraucht ist. All diese Fakten zeigen, wie viel Verbesserungspotenzial wir als Zürcher*innen haben und warum es wichtig ist, klare Ziele zu definieren und den Klimaschutz in die Verfassung aufzunehmen, denn nur mit ehrgeizigen Massnahmen können wir tatsächliche Veränderungen bewirken. Mit dem JA zur Verfassungsänderung des Kantons Zürich (Klimaschutz-Artikel) wird dem Kanton und den Gemeinden Zürichs einen verbindlichen Auftrag erteilt, Massnahmen gegen den Klimawandel und dessen Auswirkungen zu ergreifen. Auch wenn sich die Jungen Grünen über die beiden Annahmen freuen, fordern wir mehr: Wir müssen so früh wie möglich Netto-Null erreichen. Um dies zu erreichen, kommt nicht nur unsere Kreislaufinitiative diesen September zur Abstimmung, es werden auch im Gemeinderat und Kantonsrat zahlreiche Vorstösse der GRÜNEN Fraktion besprochen. Welche Massnahmen wir treffen können,  zeigen wir Jungen Grünen in Forderungen hinter welchen wir stehen; Beispiele dafür sind 100% erneuerbarer Strom bis 2030, autofreie Innenstädte, erschwinglicher öV,  ökologischer Wohnraum und Gebäudebau, Verkaufs- und Importverbot von Verbrennungsmotoren, Verbot von Massentierhaltung, Verbot von Kurzstreckenflügen und Förderung der Forschung in Sachen Nachhaltigkeit.


Stimmrechtsalter 16:

Die Jungen Grünen sind enttäuscht über das Nein zum Stimmrechtsalter 16. Junge Menschen setzen sich seit jeher ein - dies nicht nur parteipolitisch. Spätestens bei den Fridays For Future Streiks sollte allen klar geworden sein, wie wichtig jungen Menschen die Zukunft ist und sie sich auch stark für sie einsetzen. Kein Wunder, denn sie betreffen die heutigen Entscheidungen am längsten. Jugendliche sind durchaus fähig sich ihre eigene Meinung zu bilden, sich mit Politik auseinanderzusetzen und dies auch an die Urne zu tragen. Dies zeigen nicht nur wir Jungparteien oder das Jugendparlament, sondern auch zahlreiche Teilnahmen an Demonstrationen, Aktionen oder Organisationen. Wie uns allen bewusst ist, sind wir gezwungen schon früh Entscheidungen zu treffen, die uns das Leben lang begleiten, beispielsweise wo die Lehre gemacht wird oder welche Ausbildung ausgewählt wird. Mit 16 sind nicht wenige bereits in die Berufswelt eingetreten - wieso sollten Jugendliche dann das Recht verwehrt bleiben an Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen? Ein Ja wäre ein Ja zu mehr Demokratie und Gleichberechtigung gewesen.
 

Elternzeit-Initiative:

Ein Ja zur Elternzeit-Initiative wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung gewesen. Beide Elternteile sollen unabhängig ihres Geschlechts das Recht haben, sich um ihre Kinder kümmern zu können und die Möglichkeit haben Care-Arbeit gerecht aufzuteilen. Mit dem bisherigen Modell von 14 Wochen Mutterschaftsurlaub und 2 Wochen Vaterschaftsurlaub hinken wir weit hinter einigen Ländern Europas her. Dies zwingt Familien in das traditionelle Familienmodell, selbst wenn dies nicht von den Eltern gewollt wird. Kitaplätze sind nach wie vor extrem teuer, sodass meistens mindestens ein Elternteil nur für dessen Bezahlung arbeiten muss. Weiter hätte die Initiative Frauen auf dem Arbeitsmarkt unterstützt, dadurch das sie nicht die Einzigen sind, die “ausfallen” und deshalb Nachteile erfahren. Von Arbeitgebern wird bereits beim Einstellungsverfahren oder auch bei Beförderungen antizipiert, dass Frauen eine Familie gründen wollen und werden, weshalb es sich statistisch mehr lohnen würde einen Mann einzustellen. Auch gegen diese Art von statistischer Diskriminierung hätte die Vorlage geholfen. Schlussendlich hätte die Initiative auch dazu geführt, dass Frauen nicht ihre Anstellungsprozente verringern müssen, wenn sie dies nicht wollen, weshalb auch langfristig gesehen sich ihre Renten erhöht hätte, was dazu führt, dass sie weniger von Altersarmut betroffen sein würden. Die Jungen Grünen Zürich setzen sich für eine schweizweite Flexibilisierung der Beurlaubung sowie gesamthaft mehr Urlaubswochen ein.

Kontakt:

Anousha Peter
Koordination Junge Grüne Zürich
zuerich@jungegruene.ch
 

Junge Grüne Zürich
Ackerstrasse 44 | 8005 Zürich
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