Medienkonferenz überparteiliches Komitee Ja zum Gegenvorschlag zur Kreislauf - Initiative

“Reduce, Reuse, Recycle” in der Verfassung - Allianz von Links bis Rechts setzt sich für den Gegenvorschlag der Kreislauf-Initiative ein. Wie die Kreislaufwirtschaft bereits heute gelebt wird, zeigt die Umweltservices AG.
“Geschätzt entfallen 50% der globalen Treibhausgasemissionen auf das Gewinnen von Rohstoffen und deren Verarbeitung zu Materialien, Gütern und Lebensmitteln. Der Gegenvorschlag zur Kreislauf-Initiative schafft die Grundlage in der Verfassung, damit in Zukunft möglichst alle Materialien im Kanton Zürich rezykliert werden.”
Julian Croci, Initiant & angehender Kantonsrat Junge Grüne
“Es steht aber grundsätzlich ausser Zweifel, dass die Kreislaufwirtschaft für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes eine grosse Chance darstellt. Gerade auch, weil der Kanton wegen fortschrittlicher Unternehmen im nationalen Kontext bereits heute eine Vorreiterrolle einnimmt. Auch international werden sich dank der innovativen Schaffenskraft von einheimischen Firmen Chancen ergeben, neue Technologien zu verankern und zu exportieren. Die Förderung dieser Ansätze durch entsprechende Verfassungsgrundlagen ist daher zu begrüssen.”
Barbara Franzen, Kantonsrätin FDP
“Das heutige lineare Wirtschaftsmodell ist eine Erfindung der Neuzeit. Ganz nach dem Motto “take - make - waste” werden Rohstoffe abgebaut, verarbeitet und nach Gebrauch wieder weggeworfen. Um dieses System zu ermöglichen, haben wir hohe Umweltkosten und einen massiven Ressourcenverbrauch in Kauf genommen, Produkte zugelassen, die nicht reparierbar sind, sowie Deponien und Kehrichtverbrennungsanlagen gebaut.”
Franziska Barmettler, Kantonsrätin GLP
“Die Entnahme und Aufbereitung von Rohstoffen führt in vielen Fällen zu Bodendegradierung, Wasserknappheit, Verlust der biologischen Vielfalt, Beeinträchtigung der Ökosystemfunktionen oder verstärken den Klimawandel. Nicht erneuerbare Rohstoffe werden unwiderruflich verbraucht. Andere Ressourcen wie Böden, Wasser oder die Atmosphäre werden übernutzt.”
Markus Bärtschiger, Kantonsrat SP
“Bis zum heutigen Tag verbrennt die Schweiz Gewerbe- und Betriebskehricht aus der Industrie oder dem Haushalt direkt in der Kehrichtverwertungsanlage (KVA). Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Rohstoffen weltweit. Mit der neuen Sortieranlage gewinnt Schneider Umweltservice diese wertvollen Rohstoffe zurück und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft.”
Rico Sommerhalder, Medienkontakt Umweltservice AG
“Wir haben bereits gehört, dass das System der Kreislaufwirtschaft der Umwelt zugutekommt. Es ist aber auch eine Frage des Konsument*innen Schutzes. Ist die Lebensdauer eines Produktes länger, reduzieren sich die Kosten für die Einkäufer*innen. Es kann nicht sein, dass Hersteller für die Profitmaximierung absichtlich Produktfehler einbauen und dabei die Reparatur entweder unmöglich oder sehr kostspielig gestalten.”
Simon Meyer, Co-Präsident Grüne Kanton Zürich
Klimawandel und Kreislaufwirtschaft
Bereits heute wird in der Schweiz ein grosser Teil des Aluminiums recycelt, insbesondere jenes in Getränkedosen. 97% der Dosen werden recycelt. Laut Swiss Recycling verhindert das Recycling einer Tonne Aluminium so viel CO2 wie bei einer 30’000km langen Autofahrt ausgestossen wird. Das ist mehr als dreimal die Strecke von Zürich nach Tokio.
Das Beispiel der Aluminiumdose zeigt: Für die Bekämpfung der Klimakrise ist ein nachhaltigerer Umgang mit Materialien und Gütern notwendig. Geschätzt entfallen 50% der globalen Treibhausgasemissionen auf das Gewinnen von Rohstoffen und deren Verarbeitung zu Materialien, Gütern und Lebensmitteln. Der Gegenvorschlag zur Kreislauf-Initiative schafft die Grundlage in der Verfassung, damit in Zukunft möglichst alle Materialien im Kanton Zürich rezykliert werden.
Die Aludose ist das Paradebeispiel in der Schweiz, nicht nur wegen der enorm hohen Recyclingquote. Aus recycelten Aludosen können wieder neue Aludosen werden. Dies ist nicht bei allen Materialien der Fall. Aus recyceltem Plastik kann heute zum Beispiel nicht immer das gleiche Produkt oder die gleiche Verpackung hergestellt werden. Dies bedeutet, dass heute ein konstanter Nachschub an neuem Plastik notwendig ist. Durch Innovation in der Recyclingtechnik kann die Qualität von recyceltem Plastik immer besser werden, sodass weniger neues Material benötigt wird.
Pflanzliche Materialien und Baustoffe bieten den Vorteil, dass ein stoffliches Recycling in diesem Sinne nicht mehr nötig ist. Am Ende der Lebensdauer wird das Material idealerweise kompostiert zu Humus, den Pflanzen zum Wachsen benötigen. Doch auch deren Verbrennung ist aus umwelttechnischer Sicht wesentlich weniger problematisch als bei Plastik. Schliesslich wird nur CO2 freigesetzt, welches vorher durch die Pflanzen gebunden wurde. Insbesondere Holz bietet viel Potenzial, auch im Bau.
Neben dem sauberen Recycling von Materialien ist auch die Erhöhung der Lebens- bzw. Nutzungsdauer von Produkten wichtig. Insbesondere bei Produkten wie Möbeln, Kleidung und Baumaterialien, die während der Nutzung keine Energie benötigen, fallen die Treibhausgasemissionen bei Herstellung und Logistik an. Langlebige und reparierbare Produkte senken also den CO2-Ausstoss, da sie weniger häufig durch neue ersetzt werden müssen.
Selten genutzte Geräte wie Bohrmaschinen oder Hochdruckreiniger zu teilen statt zu besitzen, vermeidet ebenfalls den Ausstoss unnötiger Treibhausgase während der Produktion. Eine Bibliothek für Geräte könnte den Zugang zu solchen Geräten ermöglichen, ohne dass sie von den Konsument*innen gekauft werden müssen. Daneben bietet die Sharing-Economy viele neue Möglichkeiten für innovative Unternehmen.
Alle diese Aspekte zeigen, dass der Gegenvorschlag zur Kreislauf-Initiative ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung der Klimakrise ist.
Julian Croci, Initiant und angehender Kantonsrat Junge Grüne
078 949 13 66
Pioniergeist und Innovation
Am 25. September 2022 stimmt die Zürcher Bevölkerung über eine Verfassungsänderung ab. Neu soll in der Kantonsverfassung das Thema der Stoffkreisläufe und der Kreislaufwirtschaft verankert werden. Es ist sicherlich als Erfolg der innovativen Unternehmungen im Kanton Zürich zu werten, dass das Thema der Kreislaufwirtschaft bereits recht gut verankert ist. Diese Unternehmungen haben geeignete Verfahren und Produkte zur Schliessung der Stoffkreisläufe und zur Schonung der Ressourcen entwickelt und diese laufend entsprechend verfeinert. Daher ist es nachvollziehbar, dass die „Circular Economy“ auf Verfassungsebene als Aufgabe für den Kanton und die Gemeinden einen entsprechenden Stellenwert einnehmen soll.
Dazu hat der Regierungsrat einen Gegenvorschlag mit dem neuen Artikel 106a, Abs. 1 und 2 Kantonsverfassung zur mittlerweile zurückgezogenen Volksinitiative der Jungen Grünen präsentiert. Der Gegenvorschlag des Regierungsrats erfasst im Gegensatz zur Initiative die ganze Versorgungs- und Wertschöpfungskette von der Produktion über den Konsum bis zum Abfall. Indem der Gegenvorschlag in allen Bereichen des Stoffkreislaufs ansetzt, erfasst er auch die Produktion von Gütern und das Bauwesen. Explizit im Fokus steht die Bauwirtschaft vor allem mit dem Gebäudebereich und im Tiefbau, wo grosse Materialmengen anfallen. Damit setzt der Gegenvorschlag da an, wo die grösste Hebelwirkung zu erwarten ist.
Das übergeordnete Ziel der Weiterentwicklung der linearen Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft entspricht liberal-nachhaltiger Umweltpolitik. Alle Parteien unterstützen den ganzheitlichen Ansatz, um natürliche Ressourcen wirksam zu schonen und dort anzusetzen, wo das Kosten-Nutzen-Verhältnis am besten ist und wo eine Verbesserung der Umweltbilanz, insbesondere auch in Bezug auf die CO2-Emissionen, am effektivsten ist. Entsprechende Vorstösse wie beispielsweise zur Förderung von Recyclingbeton, dessen Wiederverwendung in der Bauwirtschaft noch nicht sehr verbreitet ist, obwohl sich damit die CO2-Emissionen nachweislich markant reduzieren liessen, werden die Verfassungsänderung bestens ergänzen. Zentral wird es sein, ein Umdenken bei den staatlichen und privaten Auftraggebern im Hoch- und Tiefbau zu erwirken. Der Gegenvorschlag des Regierungsrates zur «Kreislauf-Initiative» setzt mit dem Fokus auf die Bauwirtschaft an diesem Punkte an. Bei der weiteren politischen Aufbereitung ist zentral, dass sich im Rahmen der gesetzgeberischen Prozesse die Rahmenbedingungen für die bereits heute qualitativ hochstehenden Zürcher Anbieter nicht verschlechtern. Bei der Präzisierung der auf Verfassungsstufe geregelten Absichten bezüglich Schliessung der Stoffkreisläufe und Vermeidung von Abfällen auf Gesetzes- und Verordnungsstufe ist zudem auf eine wirtschaftsfreundliche und anreizorientierte Umsetzung zu achten. Es steht aber grundsätzlich ausser Zweifel, dass die Kreislaufwirtschaft für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes eine grosse Chance darstellt. Gerade auch, weil der Kanton wegen fortschrittlichen Unternehmen im nationalen Kontext bereits heute eine Vorreiterrolle einnimmt. Auch international werden sich dank der innovativen Schaffenskraft von einheimischen Firmen Chancen ergeben, neue Technologien zu verankern und zu exportieren. Die Förderung dieser Ansätze durch entsprechende Verfassungsgrundlagen ist daher zu begrüssen.
Barbara Franzen, Kantonsrätin FDP
079 946 52 15
Ressourcen kosten! Ressourcen kosten mehrfach! Geld und Umwelt!
Es ist eine Binsen-Wahrheit, jedes Produkt und jede Dienstleistung (ver)braucht Ressourcen. Alleine in Europa verbraucht jeder Mensch im Durchschnitt täglich rund 43 kg Rohstoffe. Die Herstellung eines „normalen“ T-Shirts benötigt 2.700 Liter Wasser. Im Schnitt werfen wir pro Jahr rund 80 Kilogramm Lebensmittel weg. Im Kanton Zürich werden pro Jahr 4.2 Mio. Tonnen Abfall (ohne Aushub und Abbruchmaterial) produziert. Dies entspricht 2.8 Tonnen pro Person.
Mit unserem alltäglichen Konsum ist ein enormer Ressourcen- und Energieverbrauch verbunden. Dieser liegt schon heute weit über dem, was die Erde dauerhaft bereitstellen kann. Die jüngere Geschichte zeigt es zudem klar auf: Knapper werdende Ressourcen und schwankende Rohstoffpreise können zu starken wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen führen. Ressourcennutzung hat nicht unerhebliche Folgen!
Aber bleiben wir bei den Folgen für die Umwelt. Die Entnahme und Aufbereitung von Rohstoffen führt in vielen Fällen zu Bodendegradierung, Wasserknappheit, Verlust der biologischen Vielfalt, Beeinträchtigung der Ökosystemfunktionen oder verstärken den Klimawandel. Nicht erneuerbare Rohstoffe werden unwiderruflich verbraucht. Andere Ressourcen wie Böden, Wasser oder die Atmosphäre werden übernutzt.
Auch die Nutzung der aus den Rohstoffen hergestellten Produkte ist oft mit der Freisetzung von Treibhausgasen, der Emission von Schadstoffen oder der Beeinträchtigung von Ökosystemen und der biologischen Vielfalt verbunden.
Am Ende der Wertschöpfungskette sind Umweltbeeinträchtigungen ebenfalls unvermeidbar. So wird Energie für das Recycling benötigt, Schadstoffe bei der Verwertung von Abfällen emittiert oder Flächen dauerhaft für die Deponierung genutzt.
Mit einem Ja zum Gegenvorschlag zur Kreislauf-?Initiative legen wir den Grundstein für eine ressourcenschonende Wirtschaft im Kanton Zürich, die auf Vermeidung (Reduce), Wiederverwendung (Reuse) und der stofflichen Verwertung (Recycle) basiert. Unsere Ressourcen, unsere Umwelt und unser Bankkonto werden so aktiv geschont.
Markus Bärtschiger, Kantonsrat SP
077 438 26 29
Mit der neuen Sortieranlage in Volketswil kann Schneider Umweltservice die Menge an brennbaren Abfällen massgeblich reduzieren und Materialien fürs Recycling gewinnen.
Bis zum heutigen Tag verbrennt die Schweiz Gewerbe- und Betriebskehricht aus der Industrie oder dem Haushalt direkt in der Kehrichtverwertungsanlage (KVA). Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Rohstoffen weltweit. Und trotzdem werden täglich mehrere Tonnen Abfälle, die mehrheitlich aus Rohstoffen wie Papier, Karton, Kunststoffen und Holz bestehen, verbrannt. Mit der neuen Sortieranlage gewinnt Schneider Umweltservice diese wertvollen Rohstoffe zurück und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft.
Neben der Umwelt profitieren drei weitere Ansprechgruppen von der Sortieranlage: kleine und mittlere Unternehmen, bei denen der Platz für eine saubere Abfalltrennung fehlt, Zementwerke, die vermehrt Ersatzbrennstoff (EBS) anstelle konventioneller fossiler Energieträger wie Kohle, Erdgas oder Erdöl einsetzen, sowie KVA, die im Winter auf geeignete Abfallfraktionen angewiesen sind, um ihren Anteil an die Schweizer Energieversorgung leisten zu können.
Materialien im Kreislauf behalten
Von 100 Tonnen Gewerbe- und Betriebskehricht kann Schneider Umweltservice dank der neuen Anlage rund 30 % als Ersatzbrennstoff (EBS) für die Zementwerke aufbereiten und rund 20 % einer rein stofflichen Verwertung zuführen (z.B. Karton zur Kartonfabrik) anstatt in einer KVA zu verbrennen. Dementsprechend reduziert Schneider Umweltserivce mit der Sortieranlage den Verbrauch von Primärrohstoffen massgeblich, indem sie mehr Stoffkreisläufe schliesst und die Verwendung von EBS anstelle konventioneller fossiler Energieträger wie Kohle, Erdgas oder Erdöl ermöglicht. Zudem leistet Schneider Umweltservice mit den restlichen 50 % einen Anteil an die Schweizer Energieversorgung, indem sie nicht stofflich verwertbare Abfälle verdichtet und zu stapelbaren Ballen presst. Das ermöglicht die saisonale Lagerung und kompensiert die Nachfrage der KVA nach Abfall im Winter.
Über Schneider Umweltservice
Der Zukunft zuliebe – Von Natur aus liegt es uns am Herzen, verantwortungsvoll mit knappen Ressourcen umzugehen. Wir suchen immer wieder nach innovativen und noch umweltfreundlicheren Lösungen, Wertstoffe zurück in den Kreislauf zu führen. Dazu setzen wir modernste Technologien und ausgewiesene Spezialisten ein.
Wir stützen uns auf mehr als 115 Jahre Erfahrung und eine grosse und moderne Fahrzeugflotte, um sämtliche logistischen Massnahmen zur Durchführung der Entsorgung zu erfüllen. Wir reagieren nahtlos auf alle Fragen zur Entsorgung und Recycling, vom Konzept bis zur Umsetzung, indem ein direkter Ansprechpartner Weltklasse-Unterstützung bietet, wobei wir stets an Effizienz und Nachhaltigkeit denken.
Und wir vergessen nie, dass wir hier sind, um die Zukunft besser zu machen.
Für mehr zu unseren Nachhaltigkeitsmassnahmen, besuchen Sie https://umweltservice.ch/ueber-uns/nachhaltigkeit/
Infografiken und Bildmaterial: https://umweltservice.ch/medien
Medienkontakt Schneider Umweltservice AG
Schneider Umweltservice AG
Rico Sommerhalder
Seestrasse 1037
8706 Meilen
Telefon: 044 924 12 35
E-Mail: r.sommerhalder@umweltservice.ch
Lokale Wertschöpfung
Das heutige lineare Wirtschaftsmodell ist eine Erfindung der Neuzeit. Ganz nach dem Motto “take - make - waste” werden Rohstoffe abgebaut, verarbeitet und nach Gebrauch wieder weggeworfen. Um dieses System zu ermöglichen, haben wir hohe Umweltkosten und einen massiven Ressourcenverbrauch in Kauf genommen, Produkte zugelassen, die nicht reparierbar sind, sowie Deponien und Kehrichtverbrennungsanlagen gebaut. Die lokale Wertschöpfung ist bei diesem System an einem kleinen Ort, nämlich, wenn der Hersteller das Produkt verkauft - falls er denn in der Schweiz Steuern bezahlt.
Viel natürlicher und smarter ist hingegen das Kreislaufwirtschafts-Modell. Wenn wir mehr aus vorhandenen Ressourcen machen, schaffen wir regionale Wertschöpfung. Unternehmen profitieren von materialeffizienten Abläufen mit besserem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Wenn Produkte nicht mehr nur verkauft werden, sondern geteilt und vermietet werden, entstehen neue Business-Modelle. Eine Studie von Accenture rechnet global mit einer zusätzlichen Wertschöpfung von 5.4 Billionen Dollar bis 2030; die Europäische Kommission erwartet von der Umsetzung des Aktionsplans Kreislaufwirtschaft eine um 80 Milliarden Euro höhere Wertschöpfung pro Jahr.
Aber worin steckt dieses Potenzial konkret hier im Kanton Zürich? Es beginnt bereits bei der Verwendung von Rohstoffen wie einheimisches Holz oder bereits vorhandenen recycelten Materialien wie Recyclingbeton, aber auch beim Einsatz von erneuerbaren Energien. Neben den Materialien ist auch das Design entscheidend: Zukünftig sollen etwa Baute so gebaut werden, dass beim Abbruch die einzelnen Bauteile wieder verwendet werden können. Und damit wir wissen, welche Materialwerte wir in unseren Bauten heute verbaut haben, entstehen digitale Materialbibliotheken wie etwa Madaster.
Weiter geht es darum, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, etwa durch vermehrte Vor-Ort-Reparatur-Dienstleistungen, Sharing- und Mietmodelle oder Second-hand. Und falls ein Produkt irgendwann nicht mehr verwendet werden kann, kommt noch die Wiederverwertung ins Spiel. Ganz nach dem Sprichwort: «One man’s trash is another man’s treasure.» So verwendet etwa die Brauerei Oerlikon altes Brot für die Bierproduktion oder Zwingli Pilz verarbeiten lokalen Kaffeesatz aus der Zürcher Gastronomie zu Edelpilzen für den Grossraum Zürich. Auch beim Recycling gibt es noch Potenzial, so werden etwa heute viele Kunststoffe oder Matratzen verbrannt, anstatt recycelt.
Hinzu kommen die Möglichkeiten von digitalen Technologien zur Messung und Steuerung von Ressourcenströmen, etwa die intelligenten Systeme zur Messung und Identifizierung von Food Waste.
Mit seinen gut ausgebildeten Fachkräften und innovativen Unternehmen, mit der dynamischen Startup Szene, verfügt Zürich über ideale Voraussetzungen für Kreislaufwirtschaft.
Eine Zürcher Wirtschaft und Gesellschaft, die auf nachhaltig gestalteten Produkten und Materialien basiert, die geteilt, wiederverwendet und repariert werden, ist für die Zukunft gewappnet. Die Kreislaufwirtschaft ist eine riesige Chance für den Wirtschaftsstandort Zürich, sie schafft Wert statt Abfall, fördert die lokale Beschäftigung und macht uns unabhängiger vom Ausland!
Franziska Barmettler, Kantonsrätin GLP
079 796 61 55
Vorteile für uns Konsument*innen
Wir haben bereits gehört, dass das System der Kreislaufwirtschaft der Umwelt zugutekommt. Es ist aber auch eine Frage des Konsument:innen Schutzes. Ist die Lebensdauer eines Produktes länger, reduzieren sich die Kosten für die Einkäufer*innen. Es kann nicht sein, dass Hersteller für die Profitmaximierung absichtlich Produktfehler einbauen und dabei die Reparatur entweder unmöglich oder sehr kostspielig gestalten.
Wer kennt es nicht, die mühselige Auseinandersetzung mit einem neuen Handy oder einem sonstigen Elektrogerät. Wie übertrage ich die Daten? Was mache ich mit dem alten Zubehör und weshalb finde ich gewisse Telefonnummern nicht mehr? Könnte ich mein noch funktionierendes Gerät reparieren, müsste ich mich nicht damit ärgern.
Erinnerungen hängen oft mit Gegenständen zusammen. Wie schön wäre es, mit Grossvaters Fotokamera noch Fotos zu machen oder den Sessel der Tante wieder reparieren zu lassen. Oder einfach die Lieblingssneakers, welche sich so richtig schön an den Fuss angepasst haben, nochmals zwei weitere Sommer tragen zu können. Oder aus demselben Fensterglas zu schauen, wie schon Annemarie Schwarzenbach geschaut hat. Oder mit dem Fussball zu spielen, welchen Blerim Džemaili schon getreten hat, als er Zürich zum Meister gemacht hat.
Langlebige Produkte schaffen Geschichte.
Ich setze mich für den Gegenvorschlag der Kreislauf-Initiative ein, weil gelebte Kreislaufwirtschaft die Umwelt schont, den CO2 Ausstoss reduziert und uns allen im Endeffekt auch finanziell nützt.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Wir stehen Ihnen nun gerne für Fragen zur Verfügung.
Simon Meyer, Co – Präsident Grüne Partei Kanton Zürich
079 514 97 72

|