Am Welttag für psychische Gesundheit fordern die Jungen Grünen zwei Veränderungen in unserer Gesellschaft: die Einführung der 24-Stunden-Woche und eine bedingungslose Existenzsicherung in der reichen Schweiz.
In der Schweiz waren 2021 rund 8,7% der ständigen Wohnbevölkerung von Einkommensarmut betroffen, Tendenz seit 2014 steigend. Arme Menschen sowie Menschen, die knapp über der Armutsgrenze leben, kämpfen täglich um ein menschenwürdiges Leben und empfinden ein geringeres subjektives Wohlbefinden. Die ständigen Geldsorgen führen zu Stress, was wiederum die Lebensdauer verringert und das Risiko für somatische sowie psychische Erkrankungen massiv erhöht. So werden finanzielle Schwierigkeiten von der WHO explizit als Risikofaktor für Suizid genannt.
Anlässlich des Welttags für psychische Gesundheit fordern die Jungen Grünen deshalb die Einführung der 24-Stunden-Woche und eine bedingunglsose Existenzsicherung für alle. “Präventions- und Hilfsstellen schreien nach Unterstützung. Psychiatrische Kliniken überlaufen, die Wartelisten für Therapieplätze werden immer länger. Wir brauchen deutlich mehr effektive Massnahmen für eine psychisch gesunde Gesellschaft. Das ist wichtig, aber es reicht nicht. Wir müssen das Problem an der Wurzel packen! Es darf nicht sein, dass in einem reichen Land wie der Schweiz Menschen aufgrund von Armut tagtäglich um ihre Existenz fürchten.”, so Magdalena Erni, Co-Präsidentin der Jungpartei.
Bei der 24-Stunden-Woche geht es um weniger Arbeitszeit bei gleichem Lohn. Dies sorgt für Gerechtigkeit gegenüber all den Arbeitenden, die mit neuen Technologien ihre Effizienz rasant erhöht haben, deren Lohn dieser Entwicklung aber nicht folgte. Ausserdem führt eine Arbeitszeitreduktion zu einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen und mehr Zeit für persönliche und gesellschaftliche Anliegen. Weniger arbeiten ist mehr Zeit, um sich für sich selbst und die Mitmenschen einzustehen.
Die bedingungslose Existenzsicherung ist komplementär dazu. Dabei hat jeder Mensch in der Schweiz Zugang zu Wohnraum, Lebensmitteln und gesellschaftlicher Teilhabe und das ohne Bedingungen erfüllen zu müssen. Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt, doch die Armut steigt seit 2014 und erreicht bald 10%. Nun braucht es eine Vision. Eine umfassende soziale Absicherung bekämpft nicht nur Armut, sondern schafft auch Chancen für alle, sich ehrenamtlich zu engagieren oder Angehörige zu pflegen, ohne dabei Lohneinbussen befürchten zu müssen.