Eines der wichtigsten Güter unserer Gesellschaft ist Bildung. Sparmassnahmen, die dort ansetzen, kosten die Gesellschaft langfristig mehr als sie einsparen. Bildung darf nicht bloss als Investition für die Wirtschaft betrachtet werden. Politische Bildung,
musische Fähigkeiten, der Umgang mit Medien, Zivilcourage, Kreativität, Freude an Bewegung, Akzeptanz von Vielfalt, Sozialkompetenz und die Bildung im Bereich nachhaltige Entwicklung müssen eine zentrale Rolle spielen. Heute erreichen nicht die Schüler*innen mit der besten Leistung die höchste Schulbildung, sondern diejenigen mit den besten Rahmenbedingungen das muss sich ändern. Es braucht ausserdem eine gute Durchlässigkeit zwischen Berufsausbildung und gymnasialer Ausbildung, um Potenziale bestmöglich zu fördern. Ein Studium an einer Hochschule muss für alle mit den entsprechenden Fähigkeiten, unabhängig von ihren sozioökonomischen Umständen, zugänglich sein.
Obwohl das Schweizer Gesundheitssystem in Bezug auf die erbrachten Dienstleistungen besonders leistungsfähig ist, ist es teuer und garantiert keinen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Es basiert auf einer Finanzierungsmethode, die zu einem übermässigen Verbrauch von medizinischer Versorgung und medizinischen Verfahren führt. Das Ziel ist ein staatlich finanziertes System der Solidarität und der sozialen Gesundheit, welches die Gesundheit als grundlegendes Gemeinwohl betrachtet. Um ein langfristig leistungsfähiges Gesundheitssystem zu gewährleisten, sind auch die Arbeitsbedingungen des medizinischen und paramedizinischen Personals zu berücksichtigen. Die Sparmassnahmen gegen öffentliche Gesundheitsinstitute sowie der unlautere Wettbewerb durch Privatkliniken verschlechtern von Jahr zu Jahr die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden.
Ein harmonisches Miteinander ist in einer Gesellschaft nicht immer möglich. Der Staat muss Rahmenbedingungen schaffen, die es allen ermöglichen, Teil der Gesellschaft zu sein. Diese Rahmenbedingungen müssen es Personen, die aus dem Raster fallen, erlauben, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Das bedeutet, dass der Staat präventiv versucht, Personen von Straftaten abzuhalten. Falls gewisse Personen trotzdem straffällig werden, sollte das einzige Ziel des Staates sein, diese Personen so schnell wie möglich wieder zu resozialisieren und in die Gesellschaft zu integrieren. Auf Kinder und Jugendliche, die in der Findungsphase ihrer selbst sind, muss der Staat besondere Rücksicht nehmen. Die Gesetze müssen zum Wohl der Gesellschaft geschaffen und den aktuellen Entwicklungen angepasst werden.
Die Schweiz gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Dennoch steigt die Anzahl armutsgefährdeter Personen jährlich an und die Vermögensschere geht weiter auf. Es braucht einen starken Sozialstaat. Seine Rolle ist nicht nur, materielle Not abzumildern, sondern strukturelle Ungleichheiten zu verkleinern und allen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Der Staat ist dafür verantwortlich, dass die Bevölkerung frei von finanziellen Zwängen leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Der Staat muss Chancengleichheit garantieren.
Wohnen ist ein Grundrecht. Wohnraum muss für alle bezahlbar sein und darf nicht zum privaten Spekulationsobjekt werden. Insbesondere leerstehender Wohnraum muss im Sinne der Gemeinschaft zwischengenutzt werden. Anbieter, welche preisgünstiges, nachhaltiges und gemeinschaftliches Wohnen anbieten, müssen durch den Staat gefördert werden. Wenn ein Teil des Alltags von privaten in gemeinschaftlich genutzte Räume verlagert wird, werden Ressourcen gebündelt, Fläche eingespart und mehr miteinander anstatt nebeneinander gewohnt. Eine Durchmischung von Menschen mit unterschiedlichem Alter, Einkommen und sozialem Status muss gefördert werden. Gleichzeitig muss die Zersiedelung bekämpft werden.