Den gewählten Gemeinderät*innen gratulieren wir zur Wahl, besonders unseren 5 junggrünen Kandidat*innen. Mit Anna-Béatrice Schmaltz, Selina Walgis, Martin Busekros, Dominik Waser und Yves Henz erhält Zürich eine feministischere, nachhaltigere und zukunftsorientiertere Legislative. Wir freuen uns mit ihnen und für sie über die herausragenden Wahlergebnisse.
Gesamthaft sitzen nun 40 % Frauen in Zürichs Legislative. In der Legislaturperiode 2018-2022 lag die Quote noch bei 32.8%. Diese Zunahme ist erfreulich, besonders auch, da es über die letzten Wahlen einen Abwärtstrend gab. Dass das Resultat nicht näher bei 50% liegt, erstaunt leider wenig: Beim Gemeinderat handelt es sich um ein Milizamt, demnach kommt es zusätzlich zu jeder sonstigen bezahlten und unbezahlten Arbeit und Funktion hinzu. Der Aufwand entspricht mindestens einem 20%-Pensum, die meiste Arbeit davon fällt am Abend an. Dies mit dem Alltag zu vereinen, kann eine grosse Herausforderung darstellen, vor allem wenn eine Person sich um Kinder kümmern muss und sonstige Care Arbeit verrichtet. Da diese Aufgaben immer noch mehrheitlich von Frauen übernommen werden, ist dieser Faktor für sie besonders entscheidend für eine allfällige Kandidatur.
Insgesamt ist jedoch die ganze Statistik zu hinterfragen, denn sie basiert auf einem binären Geschlechtersystem. Nicht-binäre Personen welche sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, werden somit ausgeschlossen und nicht einmal statistisch erfasst. Zum einen werden eventuell bereits gewählte non-binäre Gemeinderät*innen diskriminiert, denn sie müssen ein Geschlecht für die Statistik angeben, mit welchem sie sich nicht identifizieren. Zum anderen werden so auch Kandidat*innen abgeschreckt, die sich für ein politisches Amt interessieren. Dass politische Gremien meist nicht besonders divers sind, ist leider Tatsache. Zumindest ein Hinweis, dass 0% der Sitze durch nicht-binäre Personen belegt sind, wäre ein Schritt in die richtige Richtung, welcher eine grosse Signalwirkung hätte.
Wir fordern deshalb die Stadt Zürich auf, diese Statistik zu überdenken und diese im Auge zu behalten. Für ein Zürich, in dem alle repräsentiert, akzeptiert und willkommen sind und die gleichen Chancen haben!